Berlin ist berühmt für sein pulsierendes Nachtleben – dunkle Keller mit hämmernden Beats, grellen Lichtern, ekstatischen Tänzern. Und fast immer liegt dabei ein Hauch von Zigarettenrauch in der Luft, obwohl Rauchen in Berlins Clubs offiziell strikt verboten ist. Wie passt das zusammen? Ein Streifzug durch die Szene zeigt die Diskrepanz zwischen Regel und Realität.
Rauchverbot auf dem Papier, Qualm auf der Tanzfläche
Seit 2008 schreibt das Berliner Nichtraucherschutzgesetz vor, dass in Clubs nicht in geschlossenen Räumen geraucht werden darf. Die Tanzfläche muss rauchfrei bleiben; erlaubt ist Rauchen nur in abgetrennten Nebenräumen ohne Tanzfläche. Die Realität sieht jedoch anders aus: In vielen Berliner Nachtclubs wird weiterhin munter drinnen gepafft, meist ohne dass jemand einschreitet. An den Wänden hängen zwar „Rauchen verboten“-Schilder, doch auf dem Dancefloor glimmen Zigaretten, als wäre das Verbot nie erlassen worden.
In Berlin wird das Rauchverbot bis heute locker gehandhabt – nur wenige Clubs bleiben konsequent rauchfrei, die meisten drücken ein Auge zu. Für viele Partygänger gehört der bläuliche Dunst einfach zum Underground-Feeling dazu und ist Teil des Berliner Clubimages.
KitKat, Ritter Butzke, RSO – Regeln vs. gelebte Praxis
Auch innerhalb der Szene gehen Clubs unterschiedlich mit dem Rauchverbot um. Ein bekanntes Beispiel ist der KitKat Club. Trotz „No Smoking“-Schildern und einem ausgewiesenen Raucherbereich (am Pool) qualmt es dort nahezu überall. Das Personal lässt die Gäste gewähren – man will die hedonistische Freiheit der Feiernden nicht schmälern.
Beim Ritter Butzke in Kreuzberg setzt man stärker aufs Ausweichen nach draußen: Ein großer Innenhof lädt zur Zigarette unter freiem Himmel ein. Drinnen gilt zwar ebenfalls Rauchverbot, doch je später die Nacht, desto eher wird auch drinnen mal eine Kippe angezündet. Immerhin bietet der Hof eine praktische Möglichkeit für die Raucherpause.
Und im RSO (Revier Südost), dem neueren Großclub in Schöneweide? Offiziell darf auch hier innen nicht geraucht werden, und dank der weitläufigen Außenbereiche verlagert sich das Geschehen oft vor die Tür. Trotzdem wird im Eifer der Partynacht auch hier drinnen mal zur Zigarette gegriffen. Die Betreiber wollen das Rauchen zwar nach draußen lenken, doch in langen Nächten schwebt trotzdem eine leichte Dunstschicht über der Tanzfläche.
Raucher-Perspektive: Freiheit und Gewohnheit
Warum wird trotz Verbots weiter überall geraucht? Viele Raucher*innen haben ihre eigenen Gründe:
•Clubkultur & Ritual: Für viele gehört die Zigarette im Club einfach dazu. Rauchen ist längst Gewohnheit – man teilt die Kippe beim Plausch an der Bar und genießt das Gefühl von Freiheit, das Berlins Nachtleben bietet.
•Bequemlichkeit: Keiner hat Lust, für jeden Zug in die Kälte zu gehen – schon gar nicht, wenn der Lieblings-DJ gerade auflegt. Drinnen zu rauchen ist bequemer und hält den Flow der Nacht am Laufen.
•Keine Konsequenzen: In vielen Clubs greift niemand ein. Wo keiner etwas sagt, wird ungeniert die nächste Kippe angezündet – getreu dem Motto „wo kein Kläger, da kein Richter“.
Wer gerne raucht, sorgt vor dem Clubbesuch dafür, genug Zigaretten dabeizuhaben – niemand will um 3 Uhr morgens ohne Nachschub dastehen. Viele decken sich vorab im Späti oder online ein, wo man zum Beispiel Fair Play Zigaretten günstig sichern kann.
Nichtraucher-Perspektive: Partyspaß mit Beigeschmack
Die allgegenwärtige Qualmwolke hat aus Sicht von Nichtraucher*innen deutliche Schattenseiten:
•Gesundheit und Genuss: Passivrauchen ist nicht nur ungesund, sondern verdirbt auch den Partygenuss. Viele Nichtraucher klagen im Club über brennende Augen oder einen kratzigen Hals. Kein Wunder, dass Asthmatiker*innen verrauchte Locations oft ganz meiden.
•Nachwirkungen: Nach einer Nacht im verrauchten Club riechen Kleidung und Haare oft penetrant nach Rauch. Man wacht mit einem „Aschenbecher-Geschmack“ im Mund auf, obwohl man gar nicht selbst geraucht hat.
Viele Nichtraucher arrangieren sich trotzdem: Sie suchen sich rauchärmere Ecken, gehen zwischendurch an die frische Luft – oder ertragen den Qualm zähneknirschend, weil sie die Berliner Clubs dennoch lieben. Aber der Ruf nach rauchfreien Bereichen wird lauter, je mehr Gesundheitsbewusstsein im Nachtleben wächst.
E-Zigaretten und Vapes – ein neuer Kompromiss?
In den letzten Jahren greifen viele Nachtschwärmer lieber zur E-Zigarette oder zum Vape, was in Berliner Clubs immer populärer wird. Statt beißendem Tabakqualm liegen nun süßliche Aromen in der Luft, die deutlich weniger stören. Kleidung riecht nach dem Feiern kaum noch nach Rauch, und der dichte Qualm bleibt aus – Vapes sind für viele ein willkommener Kompromiss. Offiziell fallen E-Zigaretten zwar ebenfalls unters Rauchverbot, doch viele Clubs drücken hier ein Auge zu. Für viele Raucher ist das Dampfen ein Mittelweg: Sie bekommen ihren Nikotin-Kick, ohne dass Nichtraucher die Nase rümpfen.
Fazit
Die Berliner Clubszene steht vor der Herausforderung, Freiheit und Rücksicht zu vereinbaren. Erste Schritte hin zu rauchfreieren Partys sind erkennbar – einige Clubs verschärfen ihre Regeln, und auch politisch wird über Lösungen diskutiert. Doch komplett rauchfreie Nächte sind in Berlin wohl noch Zukunftsmusik. Bis dahin liegt es an Gästen und Betreibern, rücksichtsvoll miteinander umzugehen, damit Raucherinnen und Nichtraucherinnen gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Viele Clubs experimentieren mit gemütlichen Außenbereichen oder speziellen Raucherlounges. Mit dem Berliner „live and let live“-Geist und etwas Kreativität wird die Szene sicher Wege finden, wie Beats, Freiheit und vielleicht sogar klarere Luft zusammenpassen.
Über Berlins eigenen Nachtbotschafter: Mit Lautsprecherohren, die auf den Herzschlag der Stadt abgestimmt sind, und einer Kette, die Berlins reiches Techno-Erbe symbolisiert, ist Benny mehr als nur ein Maskottchen; er ist ein Symbol für das pulsierende Nachtleben der Stadt. Sein Wissen über Berlins Clubs, DJs und legendäre Partys macht ihn zum ultimativen Guide für deinen Abend in der Stadt. Von den ikonischsten Clubs bis hin zu versteckten Juwelen – Bennys Einblicke sorgen dafür, dass du jedes Mal wie ein echter Berliner feierst. Mach dich bereit, das Berliner Nachtleben durch die Augen seines lebendigsten und beliebtesten Bären zu erleben!